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Amputation

Rehabilitation für Betroffene

Die Amputation einer Gliedmaße stellt einen der schwerwiegendsten Einschnitte in der Biografie des Betroffenen dar. Neben der funktionellen Einschränkung ergeben sich Probleme in allen Lebensbereichen, wie u.a. Beruf, Familie, Sport und vieles mehr. 
Haben internistische Grunderkrankungen zur Amputation geführt, bestehen diese nach der Amputation weiter. Arterielle Durchblutungsstörungen können auch die verbliebenen Gliedmaßenteile betreffen und verursachen Schmerzen wegen Mangeldurchblutung und Wundheilungsstörungen, letztere sind auch bei Diabetes mellitus ebenso wie die Infektgefährdung gefürchtet. Diese Probleme sind bei unserem Oberarzt der Inneren Medizin und Kardiologie in besten Händen.
Viele Amputierte haben bereits im Vorfeld der Operation psychische Probleme. Das Hadern mit dem Schicksal hindert den Betroffenen an der nötigen Krankheitsverarbeitung. Durch jahrelange Gesundheitsprobleme haben sich nicht selten schwierige Beschäftigungs- oder Versorgungssituationen ergeben, die eine Wiedereingliederung ins Alltagsleben erschweren. Die reaktive Depression mit Verlust des Selbstwertgefühls und Antriebslosigkeit kommt hinzu. Auch der Bereich der gestörten Sexualität wirkt sich häufig katastrophal aus, wird aber in der Akutklinik oder in der ambulanten Versorgung kaum angesprochen, geschweige denn therapiert. Diese Störungen führen oft zum Zerfall des sozialen Umfeldes, Scheidungen sind besonders bei jungen Patienten nicht ungewöhnlich. Unsere Psychologie nimmt sich dieser Probleme an und unterstützt Sie bei der Bewältigung derselben. 

  • Mehr über Konzepte bei Amputationen

    Risikofaktor Rauchen
    Der Zigarettenkonsum als häufige Ursache der Amputation stellt bei fortgesetztem Rauchen einen schwerwiegenden Risikofaktor für das Fortschreiten der Verschlusserkrankung dar. Das Aufgeben des Rauchens ist deshalb mit das wichtigste Ziel auf dem Weg zur Verbesserung der Gesundheit. Nichtsdestotrotz sind die Abstinenzraten schlecht. Problematisch zeigt sich hierbei nicht nur die körperliche Nikotinabhängigkeit, sondern insbesondere die psychische und soziale Abhängigkeit. Oft stellt das Rauchen die letzte Selbstbelohnung und die letzten Sozialkontakte des Patienten dar. Hier setzt unser Nichtraucherseminar an, um die notwendige Unterstützung zu geben, die psychische Abhängigkeit zu überwinden.

    Schmerzchronifizierung
    Anhaltende Schmerzen in einer Körperregion führen über verschiedene neurophysiologische Prozesse zur Entwicklung chronischer Schmerzen. Ist es zur Ausbildung eines sog. Schmerzgedächtnisses gekommen, lösen bereits mäßige Schmerzreize aus dieser Region wieder starke Schmerzempfindungen im zentralen Nervensystem aus. Dieser zentrale Schmerz wird häufig aus schmerztherapeutischer Sicht nicht oder unzureichend behandelt. Deshalb stellt der chronische Schmerz ein sehr häufiges Problem in der Gesundung dar, da er die funktionelle Wiederherstellung, die Krankheitsbewältigung und die psychische Erholung massiv beeinträchtigt.

    Phantomschmerz
    Eine Sonderform des chronischen Schmerzes nach Amputation stellt der Phantomschmerz dar, bei dem der Betroffene unter Beschwerden in der nicht mehr vorhandenen Gliedmaße leidet. Diese reichen von lästigen Missempfindungen bis zu stärksten Schmerzen. Hier ist eine qualifizierte Schmerztherapie erforderlich, die das Ausmaß einer unkomplizierten Schmerzbehandlung bei Weitem übersteigt.
    Laufen lernen
    Die meisten Amputationen betreffen die unteren Gliedmaßen. Das höchste Ziel für die Mobilität ist deshalb das Erreichen eines selbständigen und sicheren Gehens. In enger Kooperation zwischen Ergotherapie und Orthopädietechnik wird die Prothesenversorgung optimiert. Trainiert wird nicht nur die Muskelkraft, sondern vor allem die Koordination der Bewegungsabläufe. Wir setzten modernste Techniken des sog. propriozeptiven Trainings ein, um den Amputierten mit seiner Prothese vertraut zu machen. Die bekannten Akteure des Behindertensports zeigen hier, was mit optimaler Unterstützung möglich ist.

    Chirurgische Kompetenz
    Unsere Klinik bietet Ihnen durch die langjährige operative Erfahrung von Chefarzt und Oberarzt eine hervorragende Kompetenz für die chirurgische Weiterbetreuung Ihrer Operationsfolgen. Mögliche Komplikationen wie Wundheilungsstörungen werden erkannt und fachgerecht betreut.

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Die Beine einer Frau, die links eine Beinprothese trägt und an Krücken geht.

Der Behandlungsablauf eines Amputierten

Was erwartet Sie bei uns?

Vor der Rehabilitation
Die Amputation einer irreparabel geschädigten Extremität liegt in den Händen der stationären fachärztlichen Krankenhausbehandlung. Hier liegt der Fokus auf optimaler Ausführung der Amputation an sich wie auf der Sicherung der anschließenden Wundheilung. Zur Medizinischen Behandlung tritt die Versorgung und Betreuung durch den Orthopädietechniker. Wird der Patient nach gesicherter Wundheilung aus der Klinik entlassen, erfolgt die Betreuung durch den niedergelassenen Hausarzt, Facharzt, Klinikambulanz und den Orthopädietechniker.

 

 

Die Rehabilitation
Erst bei ausreichender Belastbarkeit des Stumpfes kann sich eine Rehabilitation auf Kosten der Krankenkasse oder des Rentenversicherungsträgers sinnvoll anschließen. Häufig wird erst hier der Blickwinkel auf die gefährdete Teilhabe ausgeweitet. Im Rahmen der meist stationären Rehabilitation können psychologische Betreuung, Schmerztherapie sowie soziale und berufliche Beratung zeitnah und einander ergänzend durchgeführt werden. Die enge therapeutische Abstimmung zwischen Orthopädietechnik, Physio/Ergotherapie, Pflege, Psychologe, Sozialdienst und Arzt erleichtert die Gesundungsfortschritte wesentlich.

 

 

Nach der Rehabilitation
Bei Entlassung aus der Rehabilitation werden für Amputierte im erwerbstätigen Alter die weitere berufliche Reintegration durch Empfehlung gezielter Leistungen zur Teilhabe am Berufsleben (LTA) angebahnt. Für alle Amputierten werden Empfehlungen für die weitere medizinische Betreuung gegeben.  Betroffene, die über den Rentenversicherungsträger in die Rehabilitation kamen, können über ein Nachsorgeprogramm (z.B. ASP, IRENA) üblicherweise mit 24 Nachsorgeterminen über 3 Monate weiter unterstützt werden. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Trainingstherapie und Gruppenangeboten.
Mit den im häuslichen Umfeld weiterbetreuenden Partnern stehen wir in enger Verbindung.

Therapie

Unsere Leistungen für Sie

Mit unserem vielseitigen Angebot unterstützen wir Sie dabei, wieder zurück in ein selbständiges Leben zu finden und Folgeschäden zu vermeiden. Das Therapiekonzept wird mit Ihnen gemeinsam individuell für Sie geplant und an Ihre körperliche Leistungsfähigkeit und psychische Verfassung angepasst. Wichtige Elemente sind die Schmerzbehandlung, das Unterstützen des Heilungsprozesses, die Bewegungstherapie und das Trainieren der Abläufe im Alltag. Zudem schulen wir Sie im Umgang mit Hilfsmitteln wie Prothese oder Rollstuhl. Im Folgenden finden Sie einige Schwerpunkte unseres Rehabilitationskonzeptes.

  • Bewegungstherapie

    Sich mit der neuen Situation zurechtzufinden und zu lernen, sich wieder selbstständig zu bewegen, ist ein wichtiger Aspekt für mehr Lebensqualität nach Amputationen. Angepasstes Bewegungstraining verbessert außerdem Erschöpfungszustände und hat einen positiven Einfluss auf Ihre psychische Situation. Wir bieten Ihnen auf Sie zugeschnittene Einzel- und Gruppenbehandlungen im Trockenen und im Bewegungsbad. Hier eine Auswahl:  

    • Manuelle Therapie
    • Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF)
    • Stretching
    • Medizinische Trainingstherapie (MTT)
    • Rückenschule
    • Venengymnastik
    • Pulskontrolliertes Ausdauertraining (Laufband- und Cardiotraining)
    • Alltagsnahes Funktionstraining (Ergotherapie)
    • Gerätegestützte Krankengymnastik
    • Kinesiotaping
    • Skoliosetherapie
    • Prothesengebrauchs- und Gehschulung

     

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  • Ergotherapie

    Patientinnen und Patienten mit Amputationen haben oft einen langen Krankheitsverlauf. Dies zehrt an den Kräften. Hinzu kommen meist Schmerzen sowie Einschränkungen in der Beweglichkeit, Störungen der Feinmotorik und Körperwahrnehmung. Ziel der Ergotherapie ist es, dass Sie eine größtmögliche Selbstständigkeit in allen Lebensbereichen erlangen. Das Training wird oft mit Anforderungen kombiniert, die auch den Geist fordern. Die Ergotherapie verbessert Geschicklichkeit, Feingefühl und Körperwahrnehmung.

    • Sicherheit im selbstständigen An- und Ablegen der Prothese erlangen
    • Erlangen eines sicheren Gangbildes mit oder sogar ohne Hilfsmittel (wie z.B. Unterarmgehstützen, Rollator)
    • Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit in allen Lebensbereichen steigern
    • Training von Alltagsfunktionen
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  • Wundversorgung und Stumpfbehandlung

    Noch bestehende Wunden werden nach neuesten Prinzipien der Wundversorgung behandelt Durch Stumpfbehandlung mit Kompressionsbehandlung u.a. Methoden wird ein stabiler, belastbarer Stumpf für die Prothesenversorgung geschaffen

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  • Schmerztherapie

    Wund- und Stumpfschmerzen könen verschiedene Ursachen haben und den Heilungsprozess verzögern. Nicht selten erschweren sie das Anpassen einer Prothese und die aktive Bewegungstherapie. Deshalb ist es wichtig, die Auslöser zu finden und richtig zu behandeln.

    Multimodale Schmerztherapie
    Grundlage der Schmerzbehandlung ist eine ausreichende medikamentöse Therapie. Dabei muss die Sachlage des Schmerzgeschehens berücksichtigt und eine geeignete Medikation, oft durch Kombination verschiedener Wirkstoffe, gefunden werden. Jeder Betroffene benötigt seine persönliche Schmerzmedikation; die vom geschulten Arzt zusammengestellt wird. Zusätzlich werden geeignete physikalische Therapien eingesetzt, wie zum Beispiel Elektrotherapie, Wärme/Kältetherapie und CO2-Therapie zur Durchblutungsverbesserung.

    Spiegeltherapie als neurologische Schmerzbehandlung
    Wichtiger Bestandteil einer modernen Phantomschmerztherapie ist die Spiegeltherapie. Dabei wird die optische Wahrnehmung der gespiegelten gesunden Gliedmaße zur Normalisierung der Empfindung eingesetzt. Diese Therapie hat besonders bei frischen Empfindungsstörungen oft großen Erfolg.

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  • Psychologische Betreuung

    Eine Amputation, daraus folgende Einschränkungen und Schmerzen werden von den Betroffenen sehr unterschiedlich durchlebt. Meist kommt es zu körperlichen und psychischen Veränderungen. Dies kann zu Verzweiflung, Resignation, Angst und Depression führen. Wir bieten Ihnen in der psychologischen Abteilung eine individuelle Beratung an.

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  • Gesundheits- und Sozialberatung

    Aufgrund Ihrer Erkrankung kann sich Ihre Situation beruflich, persönlich oder sozialrechtlich verändert haben. Vielleicht ist Ihnen unklar, wie Ihre berufliche Wiedereingliederung ins Berufsleben verlaufen kann oder welchen Anspruch Sie im Krankheitsfall haben. Nach einiger Zeit bei uns bereiten wir Sie gezielt auf Ihre Entlassung vor. Zusammen mit Ihnen und Ihren Angehörigen prüfen wir Ihre häusliche Situation und überlegen zusammen, wie Sie den Alltag bestmöglich bewältigen können.

    • Grundsätzliche Informationen zu sozialrechtlichen Fragestellungen (z. B. Krankengeld, Übergangsgeld, ALG, Rente)
    • Schwerbehindertenrecht
    • Vermittlung von Selbsthilfegruppen
    • Häusliche Versorgung
    • Ambulante Nachsorgeprogramme, Vermittlung ambulanter Dienste
    • Spezielles Programm zur medizinisch beruflichen Orientierung
    • Beratung und Einleitung von stufenweiser Wiedereingliederung
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Ansprechpartner

Rehaklinik Sonnhalde
Am Schellenberg 1
78166 Donaueschingen  

Tel. 0771 852–0
Fax 0771 852–223  

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